- gutartiger, langsam wachsender Tumor - ausgehend von Subkutanen Fettzellen - überwiegend ältere Hunde betroffen - Rassedisposition: Cockerspaniel, Teckel, Weimaraner, Labrador, Minischnauzer - Adipöse erkranken häufiger, Hündinnen erkranken häufiger - Klinik: tritt häufig an Abdomen, Thorax, proximale Extremitäten auf solitärer, weicher, halbkugelförmiger, gut abgegrenzter Tumor große Lipome können nekrotische, dystrohpisch verkalkte und schleimige Bereiche im Innern aufweisen die maligne Variante ist das Liposarkom -> weniger gut abgegrenzt, kann metastasieren - Therapie: OP -> es muss im gesunden Gewebe geschnitten werden!
- Osteodystrophia fibrosa generalisata - Definition: Imbalnce der Calcium-Phosphor-Homöostase Abbau mineralisierter Knochensubstanz fehlende Knochenhartsubstanz, wird bindegewebig ersetzt -> Metaplasie des reifen Lemellenknochens zum unreigen Geflechtknochen - verantwortliche Hormone für den alcium Haushalt: Vitamin D Calcitonin Parathormon - Pathogenese: nephropathie -> Rückhalt von Phosphor im Blut -> Anpassung des Calciumspiegels Osteodystrophia -> Osteorenales Syndrom sekundärer Hyperparathyreodismus Hypocalcaemie, Hyperphosphataemie, Mangel an Vitamin D Nephropathie, Schrumpfniere - Differential Diagnose: Rhachitis, Osteomalazie, All meat syndrom - Klinik: Verformung der Knochen, Knochenschmerzen, gemischte Lahmheiten Störung des Kaufvorganges, Zahnfehlstellung, Zahnverlust Deformation des Ober-/Unterkiefers - Diagnose: Fütterung (Anamnese) Röntgen des Kopfes Blutbild: Nierenparameter - Folgen / Komplikationen: metastatische Calcifikationsprozesse -> hohe Zirkulation an Calciumionen im Blut -> Verkalkung des Blutes ! (Kohlesäurepuffer -> Ausfall zu unlöslichem Calciumcaronat = Kalk) -> Ansammlung im Brustfell, in der Magenwand, Interstitium der Lunge (Bimssteinlunge) - Therapie: Fütterung anpassen! Schrumpfniere nicht zu behandeln! -> Endstadium der CNI
- Rassedisposition: Shar-Pei, Foxterrier, DHS, Dogge, Irish Setter, Labrador, Neufundlänger, Siamkatzen - angeboren oder erworben - Klinik: regurgitieren bis 18 Stunden nach Futteraufnahme Foetor ex ore -> durch im Oesophagus erbliebenes Futter Abmagerung / Gewichtsverlust Dyspnoe und Husten -> bis hin zu Aspirationspneumonie - Ätiologie: neuromuskuläre Störungen wie z.B. Myastenia gravis Striktur oder Obstruktion -> persistierender rechter Aortenbogen -> angeboren, statt aus linker, wird die Aorta aus der rechten 4. Kiemenbogenarterie gebildet, was mit fester Nahrung zu Dilatation führt Fremdkörper Hypoadrenokortizismus, Hypothyreose ideopathisch Folge von Systemischem Lupus Erythematodes, Hiatushernie, Bleivergiftung, Speiseröhrenentzündung, Nebennierenunterfunktion - Diagnose: Röntgen Kontrastmittelröntgen Durchleuchtung Druck auf Bauch -> sichtbares Aufblähe der Speiseröhre - Therapie: Medikamente und / oder OP helfen nicht Fütterung von erhöhter Stelle, auch 10 Min nach Futteraufnahme das Tier so belassen kein Trockenfutter, nur zerkleinertes Nassfutter
- lokalisierter Defekt der Magenschleimhaut - Mißverhältnis zwischen aggressiven Faktoren (Magensäure) und den Schutzmechanismen des Magens - meist verursacht durch Heliobacter pylori (Bakterium) - Ursachen: Folge von Gastritis längere Einnahme von Medikementen körperlicher Streß Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse) - ohne Säure kein Ulcus! - exogene Faktoren: Alkohol, Nikotin - klinische Gliederung: Typ I: hochsitzender Ulcus ventriculi Typ II: gastroduodenaler Kombinationsulcus -> betrifft Magen + Zwölffingerdarm Typ III: distaler Ulcus ventriculi (präpylorisch = vor dem Magenausgang) Typ IV: Duodenalulcus (Zwölffingerdarmgeschwür) - Symptome: drückende, brennende Magenschmerzen Blutungen aus dem Geschwür -> Magendurchbruch bis zu Blutsturz Verengung des Magenausgangs bis hin zu Magenkrebs - Diagnose: Gastroskopie Heliobacter Atemtest - Therapie: Antibiotikum mit Protonenpumpenhemmer Nahrungskarzenz (Vorsicht bei Katzen)
- vor allem Hunde, weniger Katzen betroffen - Rotation des Magens im Uhrzeigersinn mit oder ohne Beteiligung der Milz - in kürzester Zeit lebensbedrohlich (~ 1 Stunde) - vorderes Magengekröse = Mesogastrum -> bindegewebig aufgehangen, Milz ist da mit aufgehangen - Pathogenese: Überladener Magen (Aufgasung) Drehung im Uhrzeigersinn um den Oesophagus partieller oder totaler Verschluss des Oesophagus und Pylorus Abschnürung des Magens Gasentstehung durch fermentative Einwirkung des Magensaftes Tympanie des Magens Kompression von Blutgefäßen, Nervensträngen und Diaphragma Minderversorgung mit Blut Hypoxie aller Organe Kreislaufschock, -versagen -> Tod! - NOTFALL! Sofort zum Tierarzt!!! - Prädisposition: Deutsche Dogge, Setter, DSH, Boxer, Bernhardiner, auch bei mittleren und kleinen Rassen möglich - Klinik: Unruhe, Würgen, Speicheln, Versuch des Erbrechens mit zunehmender Aufblähung Atemnot akutes in kurzer Zeit tödliches Kreislaufversagen! innerhalb 1 Stunde - Diagnose: Röntgen (Kompartmentbildung) - Therapie: NOTFALL, sofort OP -> Rückverlagerung des Magens -> Entgasung, Entleerung, operative Fixierung an der Bauchwand - Prognose: ohne OP infaust Letalität 15-33% - Prävention: nach der Fütterung eine Ruhepause von bis zu 1,5 Stunden -> nicht toben keine übbigen Mahlzeiten abends nur geringe Futtermenge
- Fehlernährung von Hund und Katze - Definition: alimentär bedingter sekundärer Hyperparathyreodismus mit osteodystrophischen Folgeerscheinungen - Pathogenese: Hyperphasphataemie + Hypocalcaemie - quergestreifte Muskulatur ist sehr Phosphatreich - jede DNA besteht zu ungefär einem drittel aus Phosphat - Phosphatüberschuss führt zu einer Calciummobilisation aus den Knochen -> durch Parathormon der Nebenschilddrüse -> es kommt zur Osteodystrophie - Calcium - Phosphor Verhältnis sollte 1,4-16 : 1 sein - Klinik: Knochendeformation Knochenbrüche Lahmheiten Nieren- und Leberschäden - Diagnose: Anamnese Röntgen, Blutbild, Blutgasanalyse - Therapie: Fütterungsoptimierung!
- häufigste Tumorart der Hündin - Prädisposition: tritt häufiger bei älteren unkastrierten Hündinnen auf - biologisches Verhalten: 50% sind maligne Karzinome, Adenokarzinome oder Sarkome, 50% sind benigne Tumore - Klinik: Umfangsvermehrung an der Milchdrüse Benigne Tumore sind oft klein, beweglich und gut umschrieben Maligne Tumore heften oft am unterliegenden Gewebe an ein Teil präsentiert sich als heiße, geschwollene Drüse - Diagnose: Zytologie, Biopsie Röntgen, auch Thorax bzgl. Metastasen - Therapie: OP - Prognose: unterschiedlich, je nach Tumorart bei Metastasen schlechter - bei Katzen selten, aber fast immer bösartig - Folge von Läufigkeitsverhinderungsspritze - nicht schmerzhaft - bei Katzen auf Metastasen in Lunge und Knochen achten - Differential Diagnose: bei Katzen Fiborepitheliale Hyperplasie des Gesäuges
- Ausbleiben des Hodenabstiegs - Angaben über Vollendung variabel -> bei Geburt noch intraabdominal -> bei Geburt im Skrotum -> Descensus bei 98% am 45. Tag nach Geburt abgeschlossen -> Achtung! bei Shelty z.T. erst mit 2 Jahren - Ursache: vermutlich erblich - Rassedisposition: DSH, Yorkshire, Chihuahua, Boxer, Pudel, Sheltie, Dackel - Formen: abdominal -> bleibt im Bauchraum inguinal -> bleibt im Leistenbereich - Klinik: Sterilität bei beidseitig abdominalem Kryptorchismus -> keine Spermienproduktion, normale Libido einseitiger Kryptorchismus -> Tiere sind i.d.R. fertil, normal gelegene Hoden produzieren Spermien, erhöhtes Tumorrisiko - Diagnose: Verdacht, wenn nach 1. Lebensmonat nicht tastbar definitiv wenn nach 6-8 Wochen nicht tastbar / sichtbar Testosteronbestimmung -> Anstieg nach Applikation von hCG/GnRH -> wenig zuverlässig Besser Blutbild nach Applikation - Differential Diagnose: Ektopische Hoden (nicht am physiologischen Ort befindlich) Anorchie oder Monorchie (fehlen oder Funktionsuntüchtigkeit) - Therapie: Kastration (beidseitig) - Prognose: Abdominalhoden ungünstig sonst abhängig vom Zeitpunkt der hormonellen Therapie Tumor => Sertolizelltumor -> können schnell entarten, weil es in den Hoden zu warm ist
- Sertolizelltumor: selten unilateral hormonell aktiv -> Östrogenproduktion, es kommt zur Feminisierung: Rüden ziehen Rüden an, Mamillen vergrößert, bilaterale Alopezie in der Leiste, Präputium vergrößert, Penis verkleinert, Bauchdecke erschlafft, Hodenatrophie, Prostata vergrößert Blutbild verändert (->Knochenmark-Suppressive Wirkung von Östrogen) -> Anaemie, Leukopenie, Thrombosytopenie Metastasen möglich Prognose: gut Therapie: keine Hormone, Corticosteoride, evtl. Bluttransfusion, OP i.d.R. beider Hoden bei Blutungen: Drainage, Bluttransfusion, Heparinsalbe - Leydig-Zwischenzelltumor: häufig bilateral klinisch inapperent (Symptomlos) keine Hormonbildungstendenz selten Metastasen Prognose: gut Therapie: Kastration, da meist alte Hunde betroffen sind - Stickersarkom: ggf. ansteckend -> Übertragbar durch geschlechtliche Neoplasien primär am äußeren Genital, aber auch Nasenhöhlen und Pharynx -> vermutlich Folge von Lecken + Schnuppern Metastasen selten, wenn multiple Hautknötchen, auch in Lymphknoten, im Gehirn, im Auge, in Milz + Leber Diagnose: sichtbarer Tumor, blutiger Ausfluss aus der Vulva oder Penisspitze, Tumor Blumenkohlartig Therapie: Strahlentherapie Prognose: bei frühzeitiger Behandlung gut, evtl. Spontanheilung
- Regeneration der Penis- und Präputialschleimhaut geht mit der Absonderung von gelblich-weißer Flüssigkeit einher - besteht aus Drüsensektret der Glans penis und des Präputiums, weiße Blut- und Epithelzellen = Smegma - Hund leckt sich den Penis - individuelle Unterschiede in der produzierten Menge -> Exzessive Menge stellt für den Besitzer ein hygienisches Problem dar, dieser Fall wird auch als Präputialkatarrh bezeichnet, auch wenn es nicht krankhaft ist -> Kastration reduziert Smegma - Balanoposthitis ist eine Entzündung sowohl der Glans penis als auch des Präputiums - hierbei ist die Schleimhaut fleckig, gerötet und schmerzhaft - mögliche Ursache: Phimose => Vorhautverengung Fremdkörper im Präputium - Diagnose: Adspektion endoskopische Untersuchung mit Kochsalz - Behandlung: gründliche Einigung mit einer antiseptischen Lösung Antibiotikasalbe lokal appleziert